Strom-ABC

Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe rund ums Thema Strom in alphabethischer Reihenfolge.

A
Atomkraftwerk
siehe „Kernkraftwerk“

B
Blauer Engel
Das Label „Blauer Engel“ wird in Deutschland seit 1977 für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen vergeben. Es ist die erste und älteste Kennzeichnung, die Umweltaspekte berücksichtigt. Derzeit wurden 3700 Produkte aus den Bereichen Haushaltsgeräte, Bürogeräte und Baumaterialien ausgezeichnet. Neben umweltbezogenen Kriterien werden bei der Vergabe auch Aspekte wie Gebrauchstauglichkeit, Arbeitsschutz, Recyclingfähigkeit und sparsamer Einsatz von Rohstoffen berücksichtigt.

C
CO2
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein sogenanntes Treibhausgas, welches zur Erhöhung der Temperatur auf der Erdoberfläche beiträgt. CO2 entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl, Kohle und Erdgas. 1 Liter Heizöl setzt bei der Verbrennung ca. 2,93 kg CO2 frei. Daraus ergibt sich für ein Einfamilienhaus (150 m2) mit einem Verbrauch von 101 Liter Heizöl ein jährlicher CO2– Ausstoß von 4,4 t. Ein PKW produziert jährlich ungefähr 7,28 t CO2. Der starke CO2-Anstieg in den letzten Jahren ist eine der Hauptursachen der globalen Erwärmung.

D
Durchlauferhitzer
Ein Durchlauferhitzer ist ein fest installiertes Gerät zur dezentralen Heißwasserbereitung. In Bad oder Küche angebracht, erhitzt der Durchlauferhitzer Wasser erst dann, wenn es benötigt wird. Aus energetischer und ökologischer Sicht ist ein Gasdurchlauferhitzer einem elektrischen Durchlauferhitzer vorzuziehen. Dennoch ergibt sich bei einem Gasdurchlauferhitzer pro bezahlter kWh ein Wärmeverlust von 15-25 Prozent.

E
Energieeffizienz
Die Energieeffizienz gibt an, wie hoch der Energieaufwand ist, um einen bestimmten Nutzen zu erhalten. So arbeiten Energiesparlampen beispielsweise effizienter als Glühlampen bei gleichem Nutzen.

Energieeffizienzklassen
Die Energieeffizienzklassen von Haushaltsgeräten reichen von A (geringer Stromverbrauch) bis G (hoher Stromverbrauch): die Klassen A bei Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspültern, A++ und A+++ bei Kühl- und Gefriergeräten kennzeichnen den geringsten Stromverbrauch. Werfen Sie zusätzlich immer noch einen genauen Blick auf die Leistungswerte und die Wattzahl der Geräte.

Energiemanagement (bei Windows-Rechnern)
Windows-Rechner verfügen über ein Energiemanagement. Dieses kann unter „Einstellungen/ Systemsteuerung/ Energieoptionen“ aktiviert werden. Hier können Zeiten angegeben werden, nach denen Monitor und Rechner in Leerlaufphasen automatisch in den Stand-by-Modus oder den Ruhezustand schalten; es tritt kein Datenverlust auf. Bei Bedarf ist der Rechner nach wenigen Sekunden wieder einsatzbereit.

Energy Star
Das Label „Energy Star“ wird für energieeffiziente elektronische Bürogeräte vergeben. Ursprünglich aus den USA, wird es seit 2002 auch in Europa eingesetzt. Geräte, die mit dem „Energy Star“ ausgezeichnet sind verfügen beispielsweise über ein Energiemanagementsystem, über eine besonders geringe Energieaufnahme im Betriebszustand und über einen automatischen Stand-by-Betrieb. Weltweit ist der „Energy Star“ das bekannteste Label für energieeffiziente Geräte.

F
Fotovoltaik
siehe „Photovoltaik“

FCKW
FCKW ist die Abkürzung für „Flourchlorkohlenwasserstoff“ und wurden als Treibgase oder Kältemittel verwendet, z.B. in Klimaanlagen, Kühlschränken, etc.

G
Grüner Strom
siehe „Ökostrom“

H
Heizlüfter
Ein elektrischer Heizlüfter ist ein Ventilator, der zudem über ein Heizelement zur Erwärmung der durchströmenden Luft verfügt. Heizlüfter werden oft als Ergänzung oder als Ersatz für eine Zentralheizung eingesetzt.

Heizungspumpe
Die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe genannt, transportiert das von der Heizung erwärmte Wasser durch die Rohrleitungen zu den Heizkörpern. Die Heizkörper werden erwärmt und das kalte Wasser wird anschließend wieder zurück zur Heizung gepumpt und dort erneut erwärmt. In einem Einfamilienhaus gehört die Heizungspumpe zu den größten Energieverbrauchern. Sie verbraucht circa 1/5 des Stromes im Haushalt.

K
Kernkraftwerk/ Atomkraftwerk
Ein Kernkraftwerk, auch Atomkraftwerk genannt, ist ein Kraftwerk zur Gewinnung elektrischer Energie durch induzierte Kernspaltung in Kernreaktoren. Kernkraftwerke sind Dampfkraftwerke, wie die meisten anderen auf Wärmeumwandlung basierenden Kraftwerksarten (z.B. Öl, Kohle). In ihnen wird jedoch die zum Verdampfen des Wassers benötigte Wärme nicht durch Verbrennung, sondern durch Freisetzen von Kernenergie in Kernreaktoren gewonnen. Die Umwandlung in elektrische Energie geschieht indirekt. Bei der Kernspaltung entsteht Wärme, die auf ein Kühlmedium – meist Wasser – übertragen wird. Das Wasser wird so erhitzt und verdampft Der Wasserdampf treibt schließlich eine Dampfturbine an. Gegenwärtig produzieren 7 Kernkraftwerke circa 13 Prozent des Gesamtstroms in Deutschland.

Kilowattstunde
Eine Kilowattstunde ist keine Stromstärkeeinheit, sondern die gebräuchliche Einheit für elektrische Leistung bzw. elektrische Energie. Wandelt eine Solaranlage mit einer Leistung von einem Kilowatt eine Stunde lang Sonnenlicht in elektrische Energie (Strom) um, so entspricht dies einer Energiemenge von einer Kilowattstunde. Mit einer Kilowattstunde Strom kann man:

  • 1 Hefekuchen backen
  • 70 Tassen Kaffee kochen
  • 2 Tage lang einen Kühlschrank laufen lassen
  • 1 Trommel Wäsche waschen
  • 15 Hemden bügeln
  • 7 Stunden lang fernsehen
  • 40 Stunden lang CDs hören
  • sich 2 Jahre lang mit einem elektrischen Rasierer rasieren
  • 30 Liter Wasser für eine Dusche auf 37°C zu erwärmen
  • 25 Stunden mit einer 40 Watt Glühbirne einen Raum beleuchten
  • 7 Jahre lang 3x täglich mit einer elektrischen Zahnbürste die Zähne putzen

Kohlekraftwerk
In einem Kohlekraftwerk wird durch die Verbrennung von Kohle Wärme erzeugt. Durch die Wärme wird Wasser erhitzt und in Wasserdampf umgewandelt. Dieser Wasserdampf treibt eine Dampfturbine an, die über einen Generator elektrischen Strom erzeugt. Als Brennstoff kann sowohl Braun- wie auch Steinkohle verwendet werden. In Deutschland werden 24 Prozent des gesamten Stroms in Steinkohlekraftwerken erzeugt und 27 Prozent in Braunkohlekraftwerken.

N
Nachtspeicherheizung
Die elektrische Speicherheizung, auch Nachtspeicherheizung genannt, ist eine elektrisch betriebene Heizung, bei der ein Wärmespeicher durch elektrischen Strom der Stromversorger aufgeheizt wird. Die Aufheizung des Wärmespeichers findet in den sogenannten Schwachlastzeiten statt, in denen der Strom im Vergleich zum Normaltarif günstiger angeboten wird. Dieser Tarif wird umgangssprachlich auch als Nachtstrom bezeichnet. Im Vergleich zu anderen Heizungsformen sind Nachtspeicherheizungen relativ ineffizient. Der Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung, bei der Umspannung und beim Transport beträgt nur circa 34 Prozent. Das bedeutet, dass 66 Prozent der Energie ungenutzt verloren gehen.

Naturstrom
siehe „Ökostrom“

O
Ökostrom (Grüner Strom, Naturstrom)
Ökostrom wird aus erneuerbaren Energiequellen, wie Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse oder Erdwärme erzeugt. Ökostrom ist meist etwas teurer als konventioneller Grau-Strom. Wer Ökostrom bezieht, trägt dazu bei, dass der Anteil an regenerativen Energien in Deutschland steigt – vorausgesetzt, der jeweilige Anbieter investiert auch in diese Richtung. Die Rechnung ist einfach: Wenn erneuerbare Energien mehr Gewicht bekommen sollen, müssen zusätzliche Anlagen gebaut werden.

P
Photovoltaik
Als Photovoltaik wird die direkt Umwandlung von Sonnenlichtenergie in Strom bezeichnet. Der Name setzt sich aus den Bestandteilen „Photos“ – das griechische Wort für Licht – und „Volta“ – nach Alessandro Volta, einem Pionier der Elektrotechnik – zusammen.

R
Ruhezustand (bei Windows-Rechnern)
Von allen in Windows verfügbaren Energiesparzuständen verbraucht der Ruhezustand am wenigsten Energie. Im Unterschied zum Stand-by-Modus werden alle geöffneten Dokumente und Programme auf der Festplatte gespeichert und der Computer ausgeschaltet. Bei Bedarf kann der Rechner nach wenigen Sekunden seinen Betrieb unter voller Leistung wieder aufnehmen. Alle zuvor geöffneten Programme und Dokumente werden wiederhergestellt. Der Ruhezustand kann über „Start/Beenden“ aktiviert werden. Mehr Informationen hierzu unter der Rubrik „Computer“.

S
Stand-by-Modus (bei Windows-Rechnern)
Jeder Windows-Rechner kann in den energiesparenden Stand-by-Modus versetzt werden. Bei Aktivierung der Stand-by-Funktion werden alle geöffneten Dokumente und Programme im Arbeitsspeicher abgelegt und der Computer in einen Energiesparzustand versetzt. Bei Bedarf kann der Rechner nach wenigen Sekunden seinen Betrieb unter voller Leistung wieder aufnehmen. Alle zuvor geöffneten Programme und Dokumente werden wiederhergestellt. Der Stand-by-Modus kann über „Start/Beenden“ aktiviert werden. Mehr Informationen hierzu unter der Rubrik „Computer“.

Stand-by-Verbrauch
Stand-by-Verbrauch kann mit „Bereitschaftsverbrauch“ übersetzt werden. Als Stand-by-Verbrauch bezeichnet man den Stromverbrauch eines elektrischen Gerätes, das vom Nutzer ausgeschaltet wurde, aber dennoch Strom verbraucht. Ein Beispiel hierfür ist ein Fernseher, der nur per Fernbedienung ausgeschaltet wurde. Das Ausschalten am Gerät selbst spart Strom.

Strommarkt
Seit 1998 ist der Strommarkt in Deutschland liberalisiert. Das bedeutet, dass jeder Strom produzieren und an Kunden verkaufen kann. Mit dem Fall des gesetzlich geschützten Monopols sollte Strom für den Verbraucher günstiger werden. Als Problem bei der Liberalisierung erwies sich jedoch der Zugang zu den Stromnetzen. Da die Netze im Besitz der Monopolisten waren, mussten neue Anbieter für die Durchleitung ihres Stromes Gebühren bezahlen. Dies führte letztendlich dazu, dass viele neue Anbieter schnell insolvent waren. Heute dominieren die vier Stromanbieter E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall den Strommarkt in Deutschland.

Stufen der Energie
Man unterscheidet vier Stufen der Energie:
Als Primärenergie bezeichnet man natürlich vorkommende Energieformen. Fossile Primärenergien sind Erdöl, Kohle oder Erdgas. Regenerative Primärenergien sind Biomasse, Sonne oder Wind. Fossile Primärenergie wird in Kraftwerken in Elektrizität umgewandelt. Ein großer Teil der Primärenergie geht hierbei als Abwärme verloren und kann deshalb nicht genutzt werden.
Sekundärenergie nennt man die nach der Umwandlung aus Primärenergie entstandenen Energieformen. Heizöl, Benzin, Strom, Diesel, Kerosin, Koks (aus Steinkohle) oder Briketts (aus Braunkohle), Stadtgas.
Endenergie ist diejenige Energieform, die der Verbraucher erwirbt. Sie besteht zumeist aus Sekundärenergie (Benzin, Diesel, Kerosin im Tank, Strom aus der Steckdose, etc.), aber auch aus Primärenergie wie Kohle und Naturgas.
Nutzenergie nennt man die Energie, die dem Verbraucher nach der letzten technischen Umwandlung zur Verfügung steht, wie z.B. Licht, Wärme (Haartrockner), Schall (Radio, TV-Gerät etc.) oder Kälte (Kühlschrank).

U
Untertisch-Warmwasserspeicher
Der Untertisch-Warmwasserspeicher ist meistens unter Spülen und Waschbecken angebracht und sorgt für warmes Wasser. Die elektrische Heizung des Gerätes schaltet sich immer wieder ein, wenn die Temperatur des Wassers unter einen bestimmten Wert sinkt. Das Gerät heizt also auch dann, wenn gar kein Wasser entnommen wurde, sondern sich nur die Temperatur abgekühlt hat. Mit dem Vorschaltgerät „Thermostop“ kann verhindert werden, dass warmes Wasser Tag und Nacht unnötig bereit gehalten wird.

V
Vorschaltgerät „Thermostop“
Das Vorschaltgerät „Thermostop“ wird zwischen Steckdose und Untertisch-Warmwasserspeicher angebracht. Es hilft den Standby-Stromverbrauch zu reduzieren, da das Wasser im Untertischgerät per Knopfdruck erhitzt werden kann. Der Schalter wird außerhalb an der Spüle angebracht. Bei Betätigung des Schalters erhitzt sich das Wasser innerhalb weniger Minuten. Ein akustisches Signal ertönt, wenn das Wasser ausreichend erwärmt ist. Mit diesem einfachen Trick kann das unnötige Bereithalten warmen Wassers vermieden werden.

W
Watt (W), Kilowatt (kW)=Leistung
Watt ist die Einheit für Leistung. Unter Leistung versteht man die in einer bestimmten Zeit verrichtete Arbeit oder die in einer bestimmten Zeit umgewandelte Menge an Energie. Bei einer Glühbirne wird zum Beispiel elektrische Energie in Licht und Wärme umgewandelt. Hat die Glühbirne eine Leistung von 60 W und brennt eine Stunde lang, dann werden 0,06 kWh Energie umgewandelt.

Wirkleistung
Die Wirkleistung ist die elektrische Leistung, die für die Umwandlung in andere Leistungen (z.B. mechanische, thermische oder chemische) verfügbar ist. Die Wirkleistung wird in der Einheit Watt angegeben. Bei gleichbleibender Spannung und gleichbleibendem Strom ist die Wirkleistung das Produkt von Spannung und Strom.

Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad einer Anlage ist die Differenz von zugeführter und abgegebener Leistung. Diese Differenz bezeichnet man auch als Verlust. Der Wirkungsgrad beschreibt somit die Effizienz der Energieumwandlung bzw. der Energieübertragung. Je höher der Wirkungsgrad einer Anlage, desto umweltfreundlicher arbeitet sie. Der elektrische Wirkungsgrad fossiler Kraftwerke in Deutschland liegt im Durchschnitt bei 38 Prozent. Das bedeutet, dass von 100 Prozent eingesetzter Primärenergie (z.B. Kohle) nur 38 Prozent in Strom umgewandelt werden und 62 Prozent als Abwärme oder im Prozess verloren gehen.

Z
Zirkulationspumpe
Eine Zirkulationspumpe ist eine elektrisch angetriebene Pumpe, die dazu dient, das warme benötigte Wasser in einem Gebäude unverzüglich bereit zu stellen. Dazu wird das Warmwasser, das in der Regel in einem Warmwasserspeicher vorgehalten wird, über die Trinkwasserleitungen permanent umgewälzt. Ohne Zirkulationspumpe kühlt sich das Wasser in der Leitung ab und dem Verbraucher steht zunächst nur kaltes Wasser zur Verfügung. In weit verzweigten Leitungsnetzen, bei denen der Weg zwischen Warmwasserspeicher und Zapfhahn sehr weit ist, ist eine Zirkulationspumpe vorteilhaft. Die steigenden Strompreise machen die Zirkulationspumpe jedoch zu einem erheblichen Kostenfaktor.