Lichtzeichen ins Weltall

Eine Nachtaufnahme aus dem Weltall war für Na-Young Kwak das Schlüsselerlebnis. Afrika war dunkel, bis auf ein paar helle Tupfen im Süden. „Aber Europa war ganz anders“, sagt die Südkoreanerin, die in Offenbach an der Hochschule für Gestaltung studiert. Überall gab es leuchtend helle Flecken, mal mehr, mal weniger dicht, aber richtig tiefes Schwarz hat Seltenheitswert zwischen Schottland und Sizilien – beim Blick aus dem Weltall auf unseren Planeten.

Die Perspektive des kosmischen Vogels macht für Na-Young Kwak auf einen Blick deutlich, an welchen Stellen die meiste Energie für Licht aufgewendet wird. Eine Helligkeit, die zugleich Symbolcharakter hat. „Licht steht für Sicherheit, Wohlstand und Modernität“, sagt sie, zugleich aber stehe jeder helle Punkt auf der Erde auch für die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, denn Licht braucht Energie, die noch lange nicht komplett auf ökologisch unbedenklichem Weg gewonnen wird.

Wie Europa hat auch die Stadt Frankfurt einige Flächen, die Besuchern aus fernen Galaxien entgegenstrahlen. Vor allem der Flughafen ist ein weithin leuchtendes Areal, das extraterrestrische Delegationen zu Manfred Manns Evergreen anheben lassen könnte – „Blinded by the light.“

Assoziationen sind erlaubt und gewünscht mit der nächtlichen Silhouette der Stadt, die Na-Young Kwak auf eine schwarze Platte übertragen hat. In diese Platte sind Löcher gebohrt – wo es nachts in Frankfurt weniger hell ist, sind es nur vereinzelte, wo es leuchtet wie am Flughafen sind die Löcher scharenweise versammelt und aus ihnen strahlt es hell.

Besucher der Ausstellung „Frankfurt Light“ werden beim Blick auf den Leuchtkasten sofort erkennen, an welchen Stellen der Stadt  es besonders hell scheint. Für Petra Kellner, Professorin und Projektleiterin ist Kwaks Idee ein wundervoller Einstieg in die Ausstellung, weil sie auf einen Blick die Lichtverteilung dokumentiert und einen hohen Wiedererkennungswert hat.

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