Die Frage der Tonne

Früher war alles einfach. Ein Spruch, der seit Ewigkeiten im Kreise alter Herrschaften die Runde macht, hat auch die Beleuchtung nicht umschifft. Denn früher, als es nur Glühbirnen gab, da wusste jeder, was mit den Glaskolben samt Glühfaden und Fassung passiert, wenn sie nicht mehr brennen: Sie kommen ganz einfach in die ganz normale Mülltonne. Doch heute? „Viele Menschen sind da total verwirrt, kaum einer blickt mehr durch“, sagt Leonie Assenheimer. Und in diese Verwirrung wollte sie Licht bringen mit ihrer Station zu der Ausstellung „Frankfurt Light“.

Für die Design-Studentin an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung stand am Anfang ein ziemlich langes Grübeln. Wie stellt sie einfach und greifbar dar, was mit all den Leuchtmitteln passiert, wenn diese ausgeleuchtet haben? Ein Wort in der Frage lieferte den ersten Gedankenblitz und damit den Titel der Station: ausgeleuchtet. Alles Weitere war mühsame Kleinarbeit, die Professorin Petra Kellner als „bemerkenswerte Recherche“ beschreibt.

Dabei hat Leonie Assenheimer zusammengetragen, welche Leuchtmittel es überhaupt gibt, aus welchen Bestandteilen sie gefertigt sind, welche Schadstoffe sie jeweils enthalten und ob es Recyclingangebote gibt. Aus einem ganzen Wust von Informationen galt es einige wesentliche zu filtern. Und um die Kernbotschaft darzustellen, griff die Studentin auf den klassischen Müllberg zurück.

Am Ende sieht alles wieder denkbar einfach aus: In vier Abfalltonnen aus glänzendem Metall  stecken je nach Leuchtmittel die Mengen, die in 50 Jahren an Müll entstehen. Ein Blick in die Tonne offenbart nach Abheben des Deckels, wie viel Unrat zusammengekommen: Nach fünf Jahrzehnten sind 50 Glühbirnen ausgedient, bei Halogenleuchten sind es zehn, bei Energiesparlampen sind es derer vier und bei LEDs eine einzige.

Die Füllhöhe der Tonne macht  die Dimension fassbar, die der Abfall annimmt. Ein Klarsichtdeckel gibt zugleich in Schlagworten Informationen über Schadstoffe und Recyclingmöglichkeiten und die farbige Umrandung gibt Aufschluss darüber, welches Leuchtmittel Stoffe enthält, die gefährlich werden können.  Petra Kellner jedenfalls ist von der Station von Leonie Assenheimer ziemlich angetan: „Wer in die Ausstellung kommt und das sieht, der weiß, wie man mit welchem Leuchtmittel umgeht.“

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