Stadtteilkampagne Bornheim: Stromsparen auf Rezept

Energieberater nimmt Bornheimer Apotheke unter die Lupe

Aller Anfang ist schwer. Diese Erfahrung hat Klaus Brenner oftmals gemacht. Mit detektivischem Spürsinn geht der Energieberater ans Werk, wenn es die Vielzahl von kleinen und großen Stromfressern eines Haushaltes oder eines Betriebes zu erfassen gilt. In der Malteser Apotheker in der Berger Straße indes braucht er die Lupe nur hin und wieder zu zücken, wenn kleingedruckte Angaben auf Geräten zu entziffern sind. Eher üppig indes fällt die Stromrechnung aus, die Hausherr Jürgen Häferer zu berappen hat. Um das zu ändern,  hat er sich beim Energiereferat der Stadt Frankfurt um die Beratung beworben.

„Ich muss gucken, dass ich alles zusammenbekomme“, eröffnet Brenner seine Suche in Bornheim. Bewaffnet mit einem Notizblock, Papier, Stift und Messgerät zieht er durch alle Räume der Apotheke und notiert, welches Gerät seinen Beitrag leistet, dass der Stromzähler rotiert. Die Jahresrechnung weist einen Verbrauch von etwa 24 000 Kilowattstunden aus – ein Verbrauch, der sich deutlich reduzieren lassen wird.

Im Büro des Apothekers hat Brenner flugs zwei Stromfresser ausgedeutet: die beiden Flachbild-Monitore der Computer.  Ein moderner LED-Monitore brauche etwa 20 Watt, ein Viertel des Stroms, den die alten Bildschirme benötigen. Doch Brenner ist nicht der Mensch, der alles nur schnell austauschen möchte. „Das muss man sich genau ansehen und berechnen“, sagt der Ingenieur.

Das Labor ist der nächste Raum der Apotheke, den Brenner unter die Lupe nimmt. Gleich drei Geräte ziehen seinen Blick auf sich: Kühlschrank, Wasch- und Spülmaschine. Gerade bei Kühlgeräten sei es ratsam, sie genau anzuschauen. Ein neues Modell brauche oft nur noch ein Drittel des Stroms. Bei einem Verbrauch des alten Gerätes von 300 Kilowattstunden kommen da schnell 50 Euro zusammen, die sich im Jahr sparen lassen.

Die Waschmaschine hingegen möchte Brenner an ihrem Ort belassen, auch wenn sie mehr Energie benötigt als ein modernes Gerät. „Wir müssen das im Zusammenhang sehen und den Gesamtenergieverbrauch bedenken, also auch dass, was bei der Herstellung anfällt“, sagt Brenner und erteilt damit jenen Zeitgeistern eine klare Absage, die am liebsten alles Geräte austauschen möchten.

Dabei ist es häufig der Umgang, der den Verbrauch eines Gerätes bestimmt. Folglich fragt Brenner auch nach, wie es sich mit den Internet-Routern in der Apotheke verhält und schickt seine häufig gemachte Beobachtung hinterher: „Die meisten Router laufen 24 Stunden am Tag, doch wer ist schon rund um die Uhr im Internet?“

In der Malteser Apotheke hängt jedoch das Telefon am Internet-Router – und die Ansage darauf ist auch zu hören, wenn die Eingangstür nach Feierabend verschlossen ist. Auch die Alarmanlage ist 24 Stunden am Tag in Betrieb.

Doch „Sherlock- Strom“ ist längst nicht am Ende seiner Suche. Er richtet seine Spürnase zur Decke und bekommt große Auge: Im Büro sind’s nur vier Röhren mit je 50 Watt, doch im Verkaufsraum, im Lager und in den Schaufenstern strahlt eine Vielzahl von Lampen – und die lassen den Stromzähler schwindelig werden. Brenner notiert jeden einzelnen Leuchtkörper, nimmt auch die beiden Klimaanlagen, den kleinen Heizstrahler und noch einige andere Geräte hinzu. „Irgendwie“, sagt er,  „müssen die 24 000 Kilowattstunden ja zusammenkommen.“ Und wenn er alles zusammen hat, gilt es, die  Zahl der Kilowattstunden deutlich zurückzuschrauben.

Fortsetzung folgt….

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